10 Tipps für einen barrierearmen Webauftritt

Barrieren erschweren Menschen mit Einschränkung nicht nur den Alltag, sondern auch den oft besonders wichtigen Zugang zu Informationen im Internet. Deswegen ist es wichtig, auch beim Web-Auftritt auf eine möglichst geringe Zahl von Barrieren zu achten.
Barrierefreiheit lohnt sich immer. Denn die Kriterien sorgen automatisch für eine übersichtliche und schnelle Navigation auf Ihrer Website. Dies nützt allen Usern. Barrierefreiheit bedeutet auch, dass die Homepage möglichst uneingeschränkt nutzbar ist auf allen technischen Plattformen vom normalen PC über das Smartphone bis hin zu Systemen für Seh- oder Hörgeschädigte oder für Menschen, die besondere Eingabe-Geräte benötigen.
Die Musterwebsite Philippus ist grundsätzlich gut auf das Thema Barrierefreiheit eingestellt. Viele Themes haben starke Kontraste und lassen sich auch schwarz-weiß noch nutzbar darstellen. Philippus benutzt stets auslesbaren Text und keine Grafiken für die Navigation. Die Schriftgröße ist so hinterlegt, dass man im Browser die Schriftgröße anpassen kann. Auch ein Theme für mobile Geräte ist vorhanden. Die klare und redundante Struktur hilft, sich zurecht zu finden.
Neben der technischen Grundlage hängt es aber vor allem an Administratoren und Redakteuren, ob der Webauftritt niedrigschwellig zugänglich ist. Eine komplette Barrierefreiheit ist nur mit sehr hohem Aufwand zu erstellen. Mit der Beachtung einiger Grundregeln lassen sich allerdings recht einfach größere Barrieren umgehen.

  1. Nicht bei allen Seiten ist Barrierefreiheit gleich wichtig. Berücksichtigen Sie die Grundregeln besonders auf der Startseite oder anderen viel besuchten Seiten. Vermeiden Sie besonders hier zu lange oder komplizierte Texte. Auch die Kontakt-Seite ist besonders wichtig, damit Sie bei weiteren Fragen per Telefon gut erreichbar sind.
  2. Achten Sie bei der Auswahl des Farbschemas oder beim Einstellen eigener Farben auf einen starken Kontrast zwischen Hintergrund und Text. Vermeiden Sie Farbkombinationen, die für Menschen mit rot-grün-Schwäche keinen oder wenig Kontrast bieten.
  3. Wählen Sie die Farben so, dass auch bei einer Darstellung in schwarz-weiß oder bei invertierten Farben alles gut lesbar ist. Die Darstellung in schwarz-weiß lässt sich einfach testen, in dem Sie einen Screenshot der Website in s/w in einem Grafikprogramm konvertieren. Schwarz-weiß führt oft zu schlechten Anzeige-Ergebnissen. Ein weiterer sinnvoller Test ist das Umwandeln in Graustufen, um zu erkennen, ob bei Farbfehlsichtigkeit die Kontraste ausreichend sind.
  4. Belassen Sie die Navigationselemente als Text. Grafiken können meist nicht ausgelesen werden und machen die Website so unzugänglich. In den meisten CMS-Versionen ist die Hauptnavigation als Text umgesetzt. Auch weitere Steuerelemente oder Links zu externen Tools sollten als Text oder zumindest als Graphik mit eindeutigem Alternativ-Text gehalten sein.
  5. Geben Sie für alle Bilder oder andere Medieninhalte einen Titel und Alternativtext ein. Bei Audio-Dateien oder Filmen lohnt es sich, eine Kurzbeschreibung in Textform anzufügen, die die wichtigsten Informationen enthält.Gehen Sie sparsam mit Animationen um, denn diese bringen das Bild auf manchen Readern zum Flackern und beeinträchtigen so die Lesbarkeit.
  6. Verzichten Sie auf Flash-Objekte oder Java-Applets. Flash ist z.B. für das iPad nicht nutzbar. Animierte Inhalte sind nicht für alle Geräte darstellbar und erschweren auch die Lesbarkeit.
  7. Tipp: In vielen Browsern kann man bei den Darstellungsoptionen Bilder, Stylesheets, Java und Flash deaktivieren. So können Sie einfach überprüfen, ob durch diese Elemente die Anzeige auf anderen Geräten beeinträchtigt werden könnte.
  8. Geben Sie für die einzelnen Seiten „sprechende“ URL-Aliasse ein. Dies ermöglicht eine klare Navigation, auch wenn man von einer Suchmaschine auf die Website geführt wird. Gleichzeitig optimiert dieser Schritt Ihre Website für die Suchmaschinen und verbessert ihr Treffer-Ranking.
  9. Gehen Sie sparsam mit Tabellen um. Oft sind Tabellen ein praktisches Element der Gliederung. Manchmal sind sie nur schwer umgänglich. Verzichten Sie auf Tabellen, wo es möglich ist. Wenn Sie eine Tabelle einsetzen, dann benennen Sie Zeilen und Spalten eindeutig.
  10. Achten Sie auf einen korrekten Quellcode. Der Quellcode ist der Text, der den Webseiten-Inhalt und die Formatierungsbefehle enthält. Der Quellcode wird vom Editor automatisch geschrieben. Die Sprache des Quellcodes ist HTML. Auf korrekten Quellcode müssen Sie achten, wenn Sie direkt in den Code eingreifen. Wenn Sie ausschließlich mit dem Editor arbeiten, dann fügen Sie keinesfalls Texte oder Inhalte aus Word-Dokumenten ein. Hierbei entstehen oft sichtbare Probleme. In jedem Fall ist der Quellcode mit vielen unnötigen oder für Websiten falschen Begriffen angefüllt, die ein Auslesen durch manche Systeme erschwert oder unmöglich macht.